MICHAEL RÖTHER
Der Inhaber des RÖTHER Gesundheitszentrum in Überlingen praktiziert noch selbst jeden Montag im eigenen Betrieb und kann damit seine Begeisterung von Kneipp während den Behandlungen an seine Gäste weitergeben. Auch im Privaten lebt er die Kneipp‘sche Philosophie: so darf die morgendliche kalte Dusche an keinem Tag fehlen.
Im Gespräch mit dem gelernten Masseur und Kneipp-Bademeister spürt man, dass ihm vor allem die Menschen wichtig sind, die in sein „Refugium“ kommen. Dass das keine Floskel ist, zeigt die über 70-jährige erfolgreiche Unternehmensgeschichte mit vielen Stammgästen, die teilweise mehrmals im Jahr kommen. Michael Röther übernahm 1992 das elterliche Kneipp-Kurheim und entwickelte es gemeinsam mit seiner Frau Christine zum heutigen Gesundheitszentrum. Auch sie ist bei Morgenspaziergängen oder der wöchentlichen Wanderung persönlich mit den Gästen in Kontakt. Das schafft Vertrauen, bindet die Menschen und bedeutet Wertschätzung. Mit 40 Mitarbeitern zählt das RÖTHER zu den führenden Gesundheitsunternehmen am Bodensee. Wichtig sei, „dass man einen Wohlfühlfaktor schaffen muss“, um die Menschen zu erreichen. So hat sein Haus heute wenig mit einer klassischen Therapieeinrichtung oder gar einem Klinikambiente zu tun. Es versprüht das Flair eines Vitalresorts mit Hotelzimmern, modernen Appartements und Ferienwohnungen.
Wohlfühlambiente im RÖTHER Gesundheitszentrum
Bei den Röthers gibt es aber auch Regeln, die nicht bei jedem Gast sofort auf Gegenliebe stoßen: Handyfreie Zonen und ab 22 Uhr wird das WLAN ausgeschaltet. Michael Röther nennt das „Handy-Fasten“, zu neudeutsch Digital Detox. Es sei wichtig, dass die Menschen lernen, auf lieb gewonnene Gewohnheiten zu verzichten. Nur dadurch könne eine tiefgreifende Regeneration während des Aufenthaltes ermöglicht werden. Das Team erklärt zudem den Gästen, warum auch ein Verzicht für das eigene Wohlbefinden wichtig ist. Dazu gehöre auch, mal wieder zu einem guten Buch zu greifen und nicht dauernd „auf Sendung zu sein“. „Wir wollen niemanden überreden, wir wollen einfach überzeugen“, betont Michael Röther die Philosophie seines Hauses. Dazu gehört auch, dass neben Gesundheitstrainern und Therapeuten der Allgemeinmediziner Dr. Gregor Dietze mit den Zusatzqualifikationen Naturheilverfahren und Kurmedizin tätig ist. Zu Beginn des Aufenthaltes nimmt er sich Zeit für die Fragen der Gäste und Patienten und stellt anhand einer eingehenden Anamnese ein individuelles Behandlungsprogramm zusammen. Dabei wird das gesamte Spektrum in den Themen Fasten und Ernährung, medizinische Behandlung und Therapie einbezogen.
Die wichtigste Säule in der Kneipp‘schen Gesundheitslehre ist die Lebensordnung: „Diese ist die Basis aller anderen Säulen“, betont der Kneipp-Bademeister Röther. Im gleichen Zuge erzählt er begeistert, wie die fünf Säulen nach Kneipp Lebensordnung, Wasseranwendungen, Ernährung, Heilpflanzen und Bewegung ineinandergreifen: „Und das Ganze gibt dann das wunderbare ganzheitliche Konzept, bei dem man nichts besonders herausgreifen kann, da alles miteinander verzahnt ist.“ Das ist es, was den Rückzugsort ausmacht und sich als roter Faden durch alle Angebote zieht: die ganzheitliche Gesundheitslehre nach Kneipp. Dabei vermittelt Michael Röther zu jeder Zeit, dass „Kneipp einfach in den Alltag integriert werden kann, jeder Mensch sich etwas Gutes tun, sein Leben nachhaltig positiv verändern und seine Lebensqualität verbessern kann“.
Für die Zukunft ist es Röther wichtig, dass sich die Menschen stärker mit dem Naturheilverfahren nach Kneipp beschäftigen, dieses für sich nutzen und in den Alltag integrieren, um auf natürliche Weise ihre Gesundheit und Lebensqualität zu fördern. Als ehrenamtlicher Zertifizierer für den Kneipp-Bund Bad Wörishofen kommt der Kneipp-Bademeister viel in Deutschland herum. Hier wünscht er sich, dass die Betriebe und auch die Kneippkurorte moderner die Kneipp’sche Lehre verkörpern und Betriebe den Investitionsstau abbauen. „Leider ist es so, dass es viele Betriebe verpasst haben, ihre Unternehmen neuzeitlich aufzustellen“, so Röther. „Es ist auch der Ort ganz wichtig. Der jeweilige Kneippkurort oder das Kneippheilbad muss auch in der Außendarstellung an sich arbeiten. Hier passiert häufig wenig bis gar nichts und man hat es vor sich hinlaufen lassen und ist von anderen Naturheilverfahren, wie Ayurveda beispielsweise, ein Stück weit überholt worden.“
Er sieht aber auch, dass Häuser und Orte, die sich zeitgemäß mit Kneipp beschäftigen, Erfolg haben und Zuspruch erfahren, „weil die Menschen sich auch wieder auf natürliche und einfache Dinge besinnen, die Reduktion auf das Wesentliche.“
Zudem seien die Menschen bereit, Geld für eine gute Dienstleistung in die Hand zu nehmen. Dabei ist es Röther wichtig, dass der Gast spürt, dass das Produkt seinen Preis wert ist und die Gegenleistung eine hohe Qualität aufweist. Fühlt sich der Gast oder Patient ernst genommen, sei er gerne bereit, in seine Gesundheit zu investieren. Um Kneipp bekannter zu machen, wünscht sich Röther zudem, dass auch die Politik, vor allem aber das Gesundheitsministerium, Anreize schafft, dass die Menschen mehr für ihre Eigenfürsorge tun. Auf die Frage hin, ob er etwas Besonderes im Kneipp-Jubiläumsjahr 2021 anbiete, betont Röther: „Wir machen Kneipp immer zu etwas Besonderem.“
Text: Dr. Nicolaus Prinz
RÖTHER Gesundheitszentrum
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