ANWENDUNGSFORMEN
Moorbad
Moorpackung
Trinkkur
Fangopackung
Moorbad
Bei einer Moorbadekur wechseln sich ein Badetag mit einem badefreien Tag ab. Die Badetemperatur liegt zu Beginn meist bei 39 Grad Celsius und wird bei Bedarf und je nachdem angepasst. Warme Naturmoorbreibäder sind intensiv wirksame Anwendungen, deshalb geht es nach dem Abduschen zur Nachruhe in einen Ruheraum, einem wesentlichen Bestandteil jeder Badetherapie.
Moorpackung
Packungen kommen in der Regel überall da zum Einsatz, wo ein Moorbreivollbad kontraindiziert ist oder noch zu belastend sein kann. Hier wird der ca. 3 cm dicke Naturmoorbrei mit einer Temperatur von bis zu 45 Grad Celsius lokal, entweder als Großpackung von Rumpf bis Gesäß, als Teilkörperpackung an Rumpf, Bauch, Rücken, Gelenken oder zum Moorkneten für Hände und Füße angeboten. Packungen werden, abhängig von der Indikation, warm oder kalt angewendet. Kalte Naturmoor- Packungen, mit ihren tiefgehenden thermischen Wirkungen, können unter anderem bei entzündlichen Prozessen wirksam und schonend unterstützen.
Trinkkur
Wider manchen Erwartungen schmeckt und riecht Moor angenehm neutral, zumal es mit Wasser oder Saft vermischt eingenommen wird. Beim Trinkmoor, geprüft und zugelassen als Nahrungsergänzungsmittel, gelangen die wertvollen Inhaltsstoffe des „Schwarzen Goldes“ genau dorthin, wo sie zur Regulation des Säure-Basenhaushalts und zur Regeneration der Darmflora und der Darmschleimhäute wirken sollen – in den Darm.
Fangopackung
Das Fango wird erhitzt und anschließend als Packung rund drei Zentimeter dick aufgetragen. Für die bessere Wirkung wird der Patient in spezielle Tücher und Wolldecken eingewickelt. Die Fango-Packung liegt ca. 30 Minuten auf, wobei sie auch tiefer liegendes Gewebe anhaltend erwärmt.
ARTEN VON ERDE
Dieses Prädikat wird Kurorten verliehen, die Moorbäder mit Torf als Heilmittel einsetzen. Moor kann in Form von Packungen und Vollbädern in Wannen angewendet werden.
Eine therapeutische Wirkung ruft Lehm durch seine feinen Tonpartikel hervor. Diese können große Mengen Wasser, Säure und andere Stoffe an sich binden. Der Lehmbrei wird mindestens zwei Zentimeter dick auf die zu behandelnde Stelle aufgetragen. In der Zeit, in der der Lehm trocknet, kann der Körper entgiften.
Fango besteht aus Sand, Schluff und Ton und entsteht aus Ablagerungen von Gesteinsverwitterungen. Für eine therapeutische Anwendung wird das Vulkangestein fein gemahlen und zu Fangoschlamm oder Parafango verarbeitet. Zur Herstellung von Parafango wird das pulverisierte Gestein mit flüssigem Paraffin angereichert. Nachdem die Masse ausgehärtet ist, wird sie in Blöcke gesägt und ausgeliefert. In den Praxen werden diese in einem Ofen bei mittlerer Temperatur geschmolzen und kühlen langsam ab. Hat der Kern der Masse etwa 50 Grad Celsius erreicht, kann man sich beispielsweise mit dem Rücken in das Fango legen.
ERDE